Flanell gilt als der klassische Anzugstoff für den Winter. Und das zu Recht. Durch die vielen Variationen lässt er sich zum formellen Businessanzug verarbeiten aber auch zur lässigen Hose, die mit Jackett oder einem Rollkragenpullover getragen werden kann. Seine besondere Optik und Haptik machen ihn zum perfekten Begleiter im Winter.
Heute wollen wir über diesen wunderbaren Stoff reden: Woraus besteht er? Welche Unterschiede gibt es und wann man Flanell trögt.
Was einen Flanell im Allgemeinen ausmacht, ist das Walken. Hierbei wird der Stoff mechanisch beschlagen und die Fasern gebrochen, wodurch der Flausch-Effekt entsteht. Flanell kann aus Kammgarn (bei dem in der Regel längere Fasern verwendet werden, die dann gekämmt werden) oder aus Streichgarn hergestellt werden. Ein Kammgarnflanell reagiert anders auf das Walken und wird im Allgemeinen für die Herstellung leichterer Flanellstoffe verwendet. Er hat deutlich weniger Körper und Textur und erinnert eher an einen klassischen Anzugstoff. Daher redet man meistens von Streichgarn, wenn man Flanell meint. Dabei werden die ungekämmten Wollfasern versponnen und danach gewalkt, wodurch ein sehr wolliges Tuch entsteht.
Obwohl Flanell am besten durch den Webprozess definiert ist, wird er in der Praxis auch durch seine Verwendung definiert. So wird ein gewalkter Wollstoff, der für einen Mantel verwendet wird normalerweise nicht als Flanell bezeichnet. Flanell bezieht sich im Allgemeinen auf ein gewalktes Tuch, das für Hosen, Anzüge oder Hemden verwendet wird.
Im Allgemeinen werden englische Flanelle enger gewebt und es wird ein dickeres Garn verwendet. Daher sind sie tendenziell schwerer.
Italienische Flanelle tendieren in die entgegengesetzte Richtung und fertigen häufig leichtere Qualitäten. So ist für jeden etwas dabei. Schwerere Qualitäten haben häufig einen eleganteren Fall und müssen nicht so oft gebügelt werden, da sie ihre Form länger halten. Leichtere Stoffe lassen sich häufig aber leichter in den Arbeitsalltag integrieren, da die nachgiebiger sind und nicht zu warm werden. Wärmer als reguläre Anzugstoffe sind sie aber allemal- dafür sorgt schon die flauschige Oberfläche, die durch die vielen kleinen Luftpakete innerhalb des Stoffes die Körperwärme besser halten kann.
Abgesehen von der Wärmeeigenschaft, sorgt die raue Oberfläche auch für ein relaxtes Erscheinen. Ein rauer Stoff wirkt immer weniger formell und steif, als ein glatter Stoff. Diese Optik macht Flanell so beliebt, sodass er sich perfekt in die Freizeitgarderobe einfügt, ohne zu formell zu wirken.
Viele Flanelle bestehen aus einer Mischung aus verschiedenen Farbtönen, was auch zu ihrer Beliebtheit beträgt. Denn dadurch entsteht eine Tiefe innerhalb des Stoffes, die so ansprechend wirkt.
Neben all den wundervollen Eigenschaften gibt es aber leider auch einen Nachteil beim Flanell. Die raue Oberfläche macht ihn etwas anfälliger für Reibung und Abnutzung. Zum Fahrrad fahren ist ein Flanell also definitiv nicht geeignet, es sei denn es wird ein sehr schwerer Flanell (450gr aufwärts) gewählt. Das schwere Gewicht kann die erhöhte
Anfälligkeit für Reibung dann etwas ausgleichen. Bei Anzügen raten wir daher häufig zur Zweithose, um die Abnutzung so gering wie möglich zu halten.
Falls du keine weitere Fahrradhose benötigst, sondern deinen Kleiderschrank um ein vielseitiges Flanell Stück ergänzen möchtest, schaue gerne in einem unserer Stores vorbei.
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