monokelberlin perfect fit massanzug

Was macht einen perfekt sitzenden Anzug aus?

Ein perfekt sitzender Anzug. GIbt es ihn? Wohl kaum! So ist der Sitz eines Anzugs natürlich auch dem individuellen Geschmack des Trägers unterworfen. Mag der eine lieber einen Slim Fit Anzug, bevorzugt der andere lieber die bequeme Comfort Fit Variante. 

Dennoch gibt es einige Aspekte, die einen guten Sitz des Anzugs, unabhängig der individuellen Bedürfnisse, vereinen. Hier haben wir die Punkte für euch herausgearbeitet, auf die wir unser höchstes Augenmerk richten. Bei der Vermessung achten wir primär darauf, dass ein ästhetisches Gesamtbild unter Berücksichtigung verschiedener Proportionen entsteht und das perfekte Gleichgewicht aus Komfort und Optik herstellen. 

Nachfolgend haben wir euch einige Punkte zusammengefasst:

Das Revers und die Brust

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Das Revers darf weder aufsperren, noch einknicken, sondern fällt sauber, der natürlichen Brustpartie folgend, vom Schlüsselbein bis zur Taille.

Es sorgt dafür die Proportionen des Oberkörpers hervorzuheben oder aber zu kaschieren. Ein kurzer Oberköper kann optisch verlängert werden. Eine flache Brust kann an Volumen gewinnen und starke Differenzen zwischen, Schulter, Burst und Taille können angepasst werden.

Kragen, Taille und Schulter

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Der Kragen des Sakkos liegt eng am dem des Hemdes an. Der Schließknopf des Sakkos befindet sich auf Höhe der schmalsten Stelle der Taille bzw. dem äußersten Punkt des Jacketts. Die Taille ist präsent, ohne dass ein starker Zug auf dem Schließknopf entsteht. Bitte nicht vergessen, dass du vielleicht das ein oder andere in deinen Innentaschen verstauen wirst und nicht möchtest, dass sich jeder Zahnstocher, den du mit dir trägst, außen abzeichnet.


Die Schulterpartie, soll in einer geraden Line deiner natürlichen Schulter schmeicheln, ohne diese zu verändern. Wer sein Schulter visuell verändern möchte, tut dies nicht mit Hilfe der Schulterpolster, sondern des Revers, der Schließknopfposition, der Taillierung und in manchen Fällen auch der Sakkolänge.

Rücken und Kragen

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Der Rücken ist bis auf die Bewegungsfalten neben dem Achselbereich bzw. unterhalb des Schulterblatts faltenarm. Vor Allem horizontal verlaufende Falten im oberen Rücken, zwischen den Schulterblättern und Nackenbereich sollten vermieden werden und sind meist ein Zeichen dessen, dass der Rücken zu eng ist oder sich der Schnitt des Sakkos nicht mit deiner Haltung verträgt.

Die Ärmellänge

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Die Ärmellänge sollte 1 – 2,5 cm  über dem Ende der Hemdenmanschette enden.

Aber wieso? Ziel ist es nicht nur zur Schau stellen, dass Anzug und Hemd für dich und aufeinander angepasst sind sondern auch die Sichtbarkeit des Hemdes zu verstärken. Je sichtbarer das Hemd, desto frischer wirkt dein Anzug. Verstärke den Effekt, indem du ein Einstecktuch in der gleichen farbe deines Hemdes trägst und dessen Sichtbarkeit auf die der Hemdenmanschette anpasst.

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Die Hose

Die Passform der Hose, steht und fällt mit der Leibhöhe, also der Position des Bundes. Dabei sind vor Allem horizontale Falten unterhalb des Bundes zu beachten (vorne wie hinten) und ein ziehen im Schrittbereich.

Der Hosenbund sitzt ein gutes Stück über der Hüfte, um so optisch die Beine zu strecken und eine harmonische Proportion zu schaffen.

Unterhalb des Gesäßes sollte der Faltenwurf auf ein Minimum reduziert sein. Während bei einem klassisch weiten Schnitt die Hose komplett gerade fällt, sind bei kontemporären Schnitten Gehfalten notwendig, um sich uneingeschränkt bewegen und sitzen zu können.

Der Kniebereich sollte nur einen kleinen oder keinen Faltenwurf aufweisen. Die Hose endet kurz oberhalb des Schuhs oder leicht aufsitzend, sodass im Stand die Socken verdeckt werden.

Neben den genannten Punkten spielen natürlich auch weitere eine Rolle. Dazu gehören z.B. die individuelle Haltung oder der Schulterwinkel des Anzugsträgers. Solche Punkte können nur in der Maßanfertigung berücksichtigt werden, damit der Maßanzug am Ende besser sitzt und weniger Falten aufwirft.

Perfektion liegt im Auge des Betrachters

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Um einen Maßanzug zu fertigen, kann man sich keiner exakten Wissenschaft bedienen.  Der erste Maßanzug wird selten ohne jegliche Korrektur sein. 

Bei genauem Betrachten könnte man an jedem Anzug eine Kleinigkeit finden, die man noch verbessern kann. Selbst nach über fünf Jahren ändern wir bei neuen Anzügen für uns noch das ein oder andere Detail ab – und beim übernächsten machen wir die Änderung eventuell wieder rückgängig, da sie nicht den gewünschten Vorteil erbracht hat. Man sieht also, Perfektion liegt im Auge des Betrachters und kann je nach Situation stark variieren.

Was den Sitz eines Anzugs beeinflusst

Die Passform eines Anzuges ist von vielen Faktoren abhängig. Unterschiedliche Stoffe verhalten sich auch anders beim tragen. Ein schwerer Tweedstoff verzeiht deutlich mehr, als es das ein leichter Mix aus Wolle, Seide und Leinen tut. Manche Stoffe müssen in bestimmten Bereichen etwas weiter als andere geschnitten werden. Dein Körper unterliegt natürlich auch Schwankungen. Nach einem langen Arbeitstag im Büro wirst du eine andere Haltung haben, als nach einem entspannten Brunch am Samstag. Über die Zeit können sich auch kleine Gewichtsschwankungen ergeben, die wohl jeder von uns kennt.

Nicht zu vergessen, dass sich deine Haltung ändern kann, sobald du vor einem großen Spiegel bei uns im Geschäft stehst und womöglich noch mehrere Augen auf dich gerichtet sind.

Ein Wort noch zu Falten: Es gibt Falten, die als überflüssig betrachtet werden können und Falten, die zu einem Anzug dazu gehören. Die Überflüssigen werden durch unsere Vermessung entfernt. Alle anderen liegen in der Natur des Stoffes, da wir nach wie vor Anzüge und keine Ritterrüstungen anfertigen.

Stoffe
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